Red and White Dynamite

Crufts – Der Ausstellungstag

Guten morgen Samstag. Guten morgen Crufts. Da wir uns am Abend nicht so recht auf eine gemeinsame Abfahrtszeit einigen konnten, machten wir uns allein auf zum Frühstück, wobei Edison wie am Vorabend währenddessen ruhig im Zimmer auf uns wartete. So richtige Entspannung wollte dabei nicht aufkommen, da wir einfach zu gespannt auf den restlichen Tag waren. Nachdem wir alle unsere Sachen zusammengepackt hatten, schnappten wir uns Edison und liefen zum Auto. Auf dem Weg dorthin erfuhren wir, dass nun doch alle fertig waren. Also ging es überraschenderweise gemeinsam los: Melanie fuhr vorne weg im Auto quasi als menschliches Navi, was die Anfahrt zum NEC enorm erleichterte.

Edison steht mit einem fetten Lächeln im Ring
Ein fettes Lächeln für den Richter

Dort angekommen, gab es jede Menge Parkplätze, jedoch waren die naheliegenden bereits komplett belegt. Das bedeutete für uns ein kleiner Fußmarsch von rund 20 Minuten vom Parkplatz zum Eingang des NEC. Dieser war leider etwas unscheinbar. Stephan und ich hatten uns irgendwie ein tolles Entrée vorgestellt, aber so ist eben manchmal mit der Vorstellung. Ach, übrigens gehören zu den zugesendeten Unterlagen jede Menge unterschiedliche Tickets. Eine Eintrittskarten für Edison, den Besitzer, einen Helfer sowie einen Handler wenn er bei der Anmeldung angegeben wurde, das Ticket für den Katalog und etwas für uns Neues: Karten um die Ausstellung am Abend mit dem Hund wieder verlassen zu dürfen. Wohl eine Maßnahme zur Sicherheit, damit Besucher nicht einfach fremde Hunde mitnehmen können.

Von hier aus ging es vorbei an jeder Menge Ständen, durch mehrere Hallen zu unserem Ring 22 in Halle vier, wo heute 176 Toller in 20 Klassen gerichtet werden sollten. Der Großteil der Halle wurde von den Benches eingenommen. Das sind lange, fest installierte Reihen von Holzregalen mit einem einzigen tiefen Boden, die durch Zwischenwände in viele kleine Abteilungen getrennt werden. Sie sind als Ablageort für die Hunde vorgesehen. Jedem Teilnehmer wird eine solche Box zugewiesen. Eine wirklich praktische Lösung, da es so keine Streitigkeiten um freie Flächen gibt. Bei einer größeren Truppe wie der unsrigen liegen die jeweiligen zugewiesenen Abteile natürlich nicht unbedingt zusammen. Entsprechend waren wir in drei verschiedenen Reihen untergebracht. Für den Anfang aber kein Ding, so konnten wir uns zusammen mit Edison erst einmal akklimatisieren. Ein besonders dickes Lächeln haben uns die ganzen roten Fellnasen ins Gesicht gezaubert. Für uns das erste Mal, dass wir sooo viele auf einen Haufen gesehen haben. =)))))

Nahaufnahme von Edisons Kopf im Ausstellungsring
Unser Plüschbär

Auf der Crufts sieht die Klassenaufteilung etwas anders aus als bei uns. Es gibt 10 statt 8 Gruppen. Zudem ist es hier möglich seinen Hund in mehr als einer Klasse zu melden. Durch die Altersüberschneidungen in manchen Klassen hat man vor allem im jungen Alter die Möglichkeit mehrfach anzutreten. In unserem Trüppchen nahm das beispielsweise Jennifer mit Huey wahr und startete sowohl in der Junior Class als auch in der Yearling Class. Wie erwartet waren alle Klasse gut bestückt, was für uns erst einmal warten hieß. Die Yearling Class, in der Edison startete, war nämlich erst als fünftes an der Reihe. Los ging es wie gewohnt mit der Veteran Class. Dort stelle Sam den Toller Kobe von Isabel vor und holte bei 13 Mitbewerbern den zweiten Platz. Super Anfang für den Ausstellungstag! Als nächstes waren die Klassen Minor Puppy und Puppy an der Reihe, wo allerding niemand von uns teilnahm. Dann war Jennifer mit Huey in der Junior Class das erste Mal dran. Ergebnis: Reserve – Platz vier für die beiden. Läuft. Nun durften Stephan und Edison in den Ring. Linda hatte uns noch den Tipp gegeben, möglichst einen Platz im ersten Drittel zu ergattern. In England werden die Startnummer alphabetisch entsprechend der Nachnamen der Besitzer vergeben und eine feste Reihenfolge im Ring gibt es daher nicht. Entscheidend ist aber, dass man sich vor dem Betreten des Rings beim Steward anmeldet. Da uns dieser Vorgang nicht bewusst war, stellte sich Stephan einfach mit Edison direkt neben die ersten drei in den Ring. Leider musste er dann doch noch einmal raus, um sich anzumelden. Somit war der Platz natürlich weg und er durfte sich ganz ans Ende stellen. Hoffentlich kein schlechtes Omen. Die Mehrfachklassenstarter wurden allerdings noch ganz ans Ende gesetzt , so dass sie nicht die letzten waren.

Im Ring wurden die Startnummern ein weiteres Mal überprüft und dann machte der Richter seine erste Runde. Dabei schaute er jedem Toller genau ins Gesicht. Im Anschluss wurde die Gruppe von 14 Gespannen zweigeteilt. Jede Gruppe durfte ihre erste Runde drehen. Danach waren die ganzen Einzelbegutachtungen angesagt. Bei 14 Hunden zeitlich nicht ohne. Vor allem Stephan verlangte das alles ab, um Edison während der Wartezeit zu beschäftigen. Bei der Begutachtung durch den Richter zeigte sich Edison mal wieder von seiner Schokoladenseite. Der anschließende Gang war freudig und schwungvoll. Ganz so wie wir es uns gewünscht hatten. Nach einer weiteren Runde des Richters, einer erneuten Zweiteilung der Gruppe mit einer anschließender Runde war es soweit – der Richter verkündete seine Short List. Und Stephan und Edison waren dabei. Jippi! Auf den folgenden Runden und Geraden zeigten die beiden noch einmal was in ihnen steckt. Dann ging es auf einmal ganz schnell. Bei den letzten Metern der letzten Runde zeigte der Richter die Platzierung an. Meine beiden Jungs holt den DRITTEN Platz. Unfassbar!!! Das war wirklich die Kirsche auf einem riesigen Eisbecher. =)))))

Nachdem wir unsere Freude wieder etwas unter Kontrolle hatten, wechselten wir mit all unseren Klamotten in eine Box neben Linda, Jennifer und Kelly. Glücklicherweise war neben ihnen noch was frei. Bei den Rüden war Jennifer mit McKai in der Klasse Special Working Gundog wieder im Einsatz. Sie holten sich den ersten Platz. Wow, einfach nur klasse. Bisher konnte jeder aus unserer Gruppe eine Platzierung ergattern. Bei den Mädels lief es später dann genauso super weiter. Kelly holte am Anfang gleich mal den zweiten Platz mit Stevie in der Veteran Class und dann mit Suzy in der Junior Class den zweiten und in der Yearling Class den dritten Platz. Für Linda gab es mit Jillz den ersten Platz in der starken Open Class (!!) vor Engländerin Sam mit ihrer Hündin Alliance de la vie Rabbit Racer of Katimba. Zu guter letzt holten Linda und Ziva sich den dritten Platz in der Special Working Gundog Class. Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier.

Edison steht vor dem Cruftsschriftzug im Ring mit seiner Rosette und Urkunde für den dritten Platz
Der dritte Platz zaubert nicht nur dir ein Lächeln ins Gesicht :]

Besonders positiv ist uns der Richter Mr. Luscott aufgefallen. Er hat sich vom ersten bis zum letzten Toller ausgiebig Zeit genommen. Jeden einzelnen hat er sehr sympathisch begutachtet und immer wieder aufs Neue erklärt, was er zu als nächstes von ihm erwartet. Dabei versuchte er, dass die Menschen ihre Hunde von ihrer bestmöglichen Seite zeigen konnten. So würde ich mir das auf allen Ausstellungen wünschen.

Edison liegt neben seiner Urkunde und Rosette im Ring
Mit der Platzierung dürfen wir nächstes Jahr wiederkommen.

Den Tag beschließen wollten wir eigentlich mit ein paar schönen Fotos und ein bisschen Shopping. Aber da machten uns die Veranstalter leider einen Strich durch die Rechnung. Denn die Stände schlossen bereits um 18.00 Uhr, obwohl das Programm im Ehrenring noch bis 21.00 Uhr stattfand. Wir hätten gern eine oder andere nützliches Andenken mitgenommen. Jetzt müssen wir wohl oder übel noch einmal wieder kommen. Ohhh, wie schade. ;)

Edison liegt zusammen mit sechs weiteren Tollern vor dem Cruftsschriftzug auf dem Ringteppich
Die ganze Rasselbande – v.l. Edison, Jillz, Ziva, Stevie, Suzy, Huey und McKai