Red and White Dynamite

Grenzsituationen beim Dummytraining

| stephan |

Mit sechs Gespannen beginnt das Dummytraining im neuen Jahr. Thomas hielt eine kleine Ansprache, in der er uns mitteilte, dass wir nun einen Gang höher schalten und er die Aufgaben für uns schwerer gestalten würde. Dafür teilte er uns heute in zwei Dreier-Teams auf. Die heutigen zwei Herausforderungen dürfen wir aus der Line angehen. Dabei sind die Aufgaben so gestellt, dass der Lösungsweg nicht immer zu 100% eindeutig ist und jeder individuell entscheiden muss, wie er sie mit seinem Hund löst.

Aufgaben

Drei Teams stehen in der Line, jeder Hundeführer bekommt zwei Dummies in die Hand gedrückt. Hunde werden abgeleint, man läuft ca. 40m ohne sie geradeaus und dreht sich dann zu ihnen um. Daraufhin wirft nun jeder seine zwei Dummies zwischen sich und die drei Hunde. Danach geht es zurück zu seinem Hund, mit dem man ca. 10m frei bei Fuß nach vorn läuft. Nun darf jedes Gespann einen Dummy arbeiten. Dabei ist es egal welchen der sechs geworfenen. Im Anschluss wird sich mit dem Hund um 180° gedreht und ohne ihn wieder ca. 10m gelaufen. Der gerade eingesammelte Dummy wird nun für den Hund sichtig abgelegt, worauf man wieder zurück zu ihm läuft. Jetzt wird der Hund wieder um 180° zurückgedreht, um den zweiten geworfenen Dummy zu arbeiten. Haben alle Gespanne den Dummy im Sack, wird mit dem Hund frei bei Fuß ca. 40m geradeaus gelaufen. Wieder eine 180° Drehung, um den letzten ausgelegten Dummy, der nun ca. 50m entfernt liegt, zu apportieren. Als letztes wird nochmal 40m ohne Hund zurückgelaufen und dann jeder Hund einzeln mit dem Rückrufpfiff zu sich gerufen.

Beim Sich-Entfernen blieb Edison ohne zu zucken sitzen. Auch beim anschließenden Werfen der sechs Dummies war er steady. Die Fußarbeit machte er ebenfalls tadellos. Nun sollte der erste Dummy gearbeitet werden. Hier war spannend zu beobachten, welche Art und Weise jedes Gespann wählte. Ich entschied mich für die Suche, andere wählten das Signal Apport. Beides war legitim. Beim darauffolgenden Auslegen blieb Edison steady. Jetzt sollten die verbliebenen drei Dummies vor uns gearbeitet werden. Wieder interessant zu sehen, welche Signale zum Einsatz kamen. Ich entschied mich erneut für die Suche, was eine gute Wahl gewesen ist, da mir die mitterweile verstrichene Zeit einfach zu lang für die letzten drei Memories war. Ein Hund, der mit Apport geschickt wurde, hatte dann auch arg seine Probleme einen Dummy zu finden, weil die ursprünglich von seinem Halter geworfenen Dummies mitterweile von anderen Hunden gearbeitet wurden. Die 40m Fußarbeit klappten ohne weiteres. Für den letzten Dummy entschieden sich wieder nicht alle Gespanne für das gleiche Signal. Ein Hund wurde in die Suche geschickt, brachte demzufolge nicht den Dummy, den sein Halter ausgelegt hatte, sondern einen anderen. Ich entschied mich fürs Voran, da ich genau wusste wo der Dummy lag und die verstrichene Zeit erneut für zu hoch einschätzte, um Edison mittels Apport den Memory arbeiten zu lassen. Beim Rückruf wurde es dann lustig, denn beim ersten Pfiff standen zwei Hunde auf und liefen zu ihren Haltern zurück – Edison blieb brav sitzen. Nachdem der eine Halter seinen Hund lautstark korrigierte und ich an der Reihe war Edison zu mir zu pfeiffen, lief dieser nicht sofort los, weil er von der Aktion davor noch verunsichert war, ob er nun laufen soll oder nicht. Beim zweiten Pffiff von mir klappte aber auch das. :)

Drei Teams stehen in der Line und schauen Thomas dabei zu, wie er drei Markierungen an einen Strauch wirft. Daraufhin Drehung mit dem Hund um 180°. Im Gebiet vor uns, wo wir in Aufgabe 1 selbst jeder zwei Dummies geworfen hatten, liegen nun sechs Dummies versteckt. Jeder Hund soll einen bringen. Erneut Drehung um 180° und jeder Hund darf nun einen Dummy vom Strauch holen. Wieder Drehung um 180° und die letzten drei Dummies aus dem Suchengebiet vor uns dürfen gearbeitet werden.

Beim ersten Dummy haben alle drei Hundeführer ihren Hund in die Suche geschickt. Ein Voran oder Apport wäre auch Quatsch gewesen, da weder wir noch die Hunde wussten, wo die Dummies lagen. Beim den Dummies am Strauch war es unterschiedlich. Ich haben Edison mit Voran an den Strauch geschickt, was gut klappte. Das Gespann nach uns versuchte es mit Apport, was nicht so gut funktionierte, da der Hund das Memory auf die Entfernung nicht korrekt speichern konnte. Die letzte Suche war dann für alle wieder kein Problem.

Fazit

Es waren wirklich coole Kombinationsaufgaben, die es echt in sich hatten. Jeder Hundeführer musste für sich entscheiden, wie er seinen Hund schickt, ob mit Such, Voran oder Apport. Thomas wies uns auch nochmal darauf hin, dass es keine gute Idee sei, beim Nachbarn »abzuschreiben«. Mittlerweile sind wir alle so weit fortgeschritten, dass wir selbst unsere Entscheidungen treffen können, wie der Hund am besten zum Ziel kommt. Übrigens geschickter Schachzug von ihm: er erzieht uns zur Selbstständigkeit. Grandios! ;)