Red and White Dynamite

Der Schwierigkeitsgrad wird erhöht

Eigentlich sollte heute der interne Dogs-at-work-Workingtest stattfinden. Leider gab es zu wenig Meldungen, so dass stattdessen das übliche Dummytraining auf dem Plan stand. Da die Tage mittlerweile immer kürzer werden, setzte Thomas unsere Einheit schon gegen 13.30 Uhr an, damit die Gruppe nach uns ihre Dummies nicht im Dunkeln suchen muss. Wir waren zu viert: drei Labbies plus unsere rote Fellnase. Neben Katja, die erneut bei Thomas hospitierte, schaute auch Christa, ihre Nichte und deren Mann zu, die beide normalerweise beim Workingtest als Werfer geholfen hätten. Ein sehr lustiges Trüppchen, wir hatten in den Pausen jede Menge Spaß. Thomas erklärte uns, dass wir heute im hinteren Teil des Trainingsgeländes arbeiten, wo der Schwierigkkeitsgrad ein wenig höher ist, da die Hunde erst durch eine Senke müssen, um dann an Büschen vorbei durchs hohe Gras zum Dummy zu gelangen. Challange accepted! :)

Trainingsablauf

1. Zuerst eine weite Markierung, danach Blind eins und zwei auf die selbe Stelle
Die erste Markierung arbeitete Edison vorzüglich trotz mehrfachem Geländewechsel. Man könnte sagen ein Bilderbuchapport! Beim ersten Voran lief er auch durch das unwegsame Gelände auf geradem Wege zum Dummy, zurück nahm er dann aber einen für ihn längeren aber einfacheren Weg, wo weniger Hindernisse standen. Der Kleine denkt einfach zu viel mit. :D Das zweite Voran wollte nicht so richtig klappen, er war wohl der Meinung, es gäbe keine weiteren Dummies im selben Gebiet. Erst als Thomas hinten nochmal einen Brrrt-Laut gab, schoß Edison wieder aus den Startlöchern.

2. Den Hund an der gleichen Stelle wie bei Aufgabe 1 absetzen, anschließend selbst einen Dummy im 90°-Winkel zum ursprünglichen Voranpunkt sichtig für den Hund auslegen, wieder beim Hund angekommen zuerst mittels Voran auf den Blind schicken, als nächstes zu dem selbst ausgelegten Dummy und zum Schluss nochmal mittels Voran auf einen zweiten Blind ansetzen
Dieses Mal standen Thomas und Katja nicht beim Voranpunkt sondern hinter uns. Als ich Edison auf den Blind schickte, bog er leider nach 10m voran rechts ab und wollte den von mir ausgelegten Dummy zuerst arbeiten. Ich rief ihn also zurück. Das ganze probierte ich ein zweites Mal mit dem gleichen Ergebnis. Der von mir ausgelegte Dummy schien einfach viel interessanter zu sein als ein nicht sichtbarer irgendwo weit hinten. Daraufhin unterstützte mich Thomas, indem er zum Voranpunkt lief und dort ein Geräusch machte. Nun schickte ich Edison erneut auf den Blind. Dieses Mal bog er nicht ab und kehrte mit dem Blind zurück zu mir. Danach drehte ich uns um 90° nach rechts, um Edison auf meinen ausgelegten Dummy zu schicken. Leider stellte Edison mitten im Laufen fest, dass er ein großes Geschäft machen muss … sigh. Also nochmal von vorn, ich rief meinen roten Racker wieder zurück zu mir. Das anschließende Schicken und Bringen klappte dann. Wir drehten uns wieder um 90° zurück. Endlich mal etwas, das sehr gut funktioniert, haha! ;) Den letzten Blind arbeitete Edison bis zur Aufnahme ganz gut. Allerdings nach ca. 5m auf dem Rückweg kam er an der Pipi-Stelle von Holly vorbei, wo er spontan anhalten wollte. Thomas gab ihm Zunder, so dass er weiterlief. 10m vorm Eintreffen zeigte mir mein roter Flitzer aber dann doch noch den Stinkefinger und hob demonstrativ das Bein, nach dem Motto: wenn nicht dahinten, dann eben hier vor deinen Augen. Immerhin brachte er mir danach den Dummy, den er die ganze Zeit über im Fang behiehlt. Wie war das noch, man muss immer die positiven Dinge sehen, oder? :D

3. Stopp-Sitz-Pfiff mit Einweisen – gestartet wird dieses Mal von weiter hinten, der Hund wird zuerst auf den etablierten Blind-Spot geschickt, das ganze danach wiederholen, aber nach 10m kommt der Stopp-Sitz-Pfiff, damit er stehen bleibt, sich umdreht und hinsetzt, im 90°-Winkel zu ihm, am Punkt aus der Übung davor, liegen für ihn nicht sichtbar weitere Dummies aus, auf die er nach rechts eingewiesen wird
Edison holte sich den ersten Blind, während Thomas hinten stehen blieb und ein Geräusch machte. Beim zweiten Voran wollte Edison nicht so richtig aus den Startlöchern und trabte lediglich voran. Das hatte den Vorteil, dass mein Stopp-Sitz-Pfiff ganz gut funktionierte. Das Einweisen – beim letzten Wasserseminar überhaupt kein Problem – wollte dann leider überhaupt nicht klappen. Er lief nicht in einer Geraden im 90°-Winkel zum Dummy sondern eher im 30°-Winkel in meine Richtung und wollte dort suchen. Also stellte sich Katja hinter die ausgelegten Dummies, um dieser Richtung einen gewissen Reiz zu verleihen. Ich setzte Edison also nochmal 10m vor mir ab, pfiff und signalisierte ihm über meine Hand plus das Signal Out nach rechts zu laufen. Er lief aber erneut keine saubere Linie, so dass Katja einen Laut machen musste. Daraufhin rannte er korrekt rüber.

4. Zwei weite Markierungen zum Abschluss
Die erste holte Edison ohne Probleme, wurde am Ende aber immer langsamer. Bei der zweiten hatte er dann scheinbar keine Lust mehr und blieb einfach sitzen als ich ihm das Signal Apport gab. Sowas hatten wir bis dato auch noch nicht. Erst als Thomas den Dummy spannend machte, peste mein Clown los und brachte ihn mir.

Fazit

Ich war selbst sehr müde, hatte sogar noch ’nen Stündchen geschlafen bevor ich mit Edison zum Training gefahren bin. Das schien sich irgendwie auf meinen Vierbeiner übertragen zu haben. Er war heute nicht gerade der Schnellste beim Zurückkommen. Die Aufgaben waren zudem schon ’nen Zacken schärfer als sonst: große Entfernung, Geländewechsel plus Ablenkung. Auch wenn meine rote Fellnase und ich heute nicht sonderlich erfolgreich waren, so haben wir eine ganze Menge gelernt. Ich muss bei Edison wohl noch mehr Vertrauen aufbauen, dass er auch eine längere Strecke einfach geradeaus läuft. Zudem gab Thomas mir den Tipp, das Out an Leitlinien zu trainieren, so dass Edison sich besser orientieren kann. Ja, ich muss gestehen, das Out üben wir bisher immer nur im eigenen Garten. Es wäre sicherlich von Vorteil, wenn ich an anderen Orten mit Edison trainiere, da es zu Hause ohne Ablenkung und Geländewechsel natürlich sehr einfach für ihn ist. Mal sehen, wie ich das in Zukunft hinbekomme.